Dem Vorschlag eines Bekannten folgend, war ich am vergangenen Samstag zu Gast auf dem Starkbierfest 2011 in Hechendorf, welches unter dem Motto "Wetten dass...?" stattfand. Meine Wette war, dass ich in acht Minuten eine 26m lange Highline hin- und zurücklaufen musste. Dabei durfte ich nicht in die Leash fallen. Eigentlich machbar, aber durchaus anspruchsvoll, da die Wette gegen 23 Uhr im Freien stattfand. Zu dieser Zeit war es natürlich schon dunkel und wie jeder weiß, der schon einmal nachts auf einer Highline stand, ist das so eine Sache... Irgendwie easy, aber dann doch nicht.
Der Aufbau ging schon am Nachmittag los, zum Glück erhielt ich Unterstützung von zwei Bekannten. Die Fixpunkte waren zwei senkrecht ausgefahrene LKW-Kräne, die wir im Abstand von etwas mehr als 26m in einer Wiese platzierten. So sollte die Line später ca. 26m lang sein. Der eine LKW war beladen, wog also an die 20t, ein super Fixpunkt. Der andere war unbeladen. Er wog auch einige Tonnen, aber stand eben nicht so stabil wie der erste, was mir später beim Laufen einige Wackler einbringen sollte.
Die Rundschlingen befestigte ich clean an jeweils einem, ich glaube, 8t-Haken. Wir fuhren die Kräne nach oben in ca. 9m-10m Höhe (ich weiß, in der Zeitung steht acht Meter, aber aus technischen Überlegungen mit dem Kranführer heraus ergaben sich mindestens 9m). Ist ja auch egal... Ich kletterte hoch und spannte Line und Redundanz bis der Flaschenzug ganz eingefahren war. Ich hätte gerne noch ein wenig mehr gespannt, da die Line noch etwas slack war. Aber ging halt nicht.
Einen Probelauf konnte ich aufgrund der tiefstehenden Sonne nicht machen, ich stellte mich nur zweimal hin um zu bemerken was ich eh schon wusste: Die Line wackelt. Dann hieß es auf den Abend zu warten.
Nervös schlich ich einige Stunden später um den Aufbau und begutachtete alles. Ich war unsicher wegen der Dunkelheit und weil ich die Line nicht probegelaufen war. Dann bekam ich mein Zeichen, kletterte an dem herunterhängenden Redundanzseil nach oben und band mich in die Leash ein.
TOP, DIE WETTE GILT... Ich lief los und versuchte mich auf den Fixpunkt zu konzentrieren, im Hinterkopf das vertraute Gefühl, diese Line locker laufen zu können. Am anderen Ende erwartete mich der wackelige Kranarm, der mich nicht sauber absitzen ließ. Daher ließ ich mich auf die Line fallen. Der Rückweg klappte nach anfänglicher Umgewöhnung auf den neuen Fixpunkt gut. Taddaaa... Wette gewonnen. Ausbinden, abseilen, vom LKW klettern und nach drinnen, Glückwünsche abholen. Ich war sehr erleichtert, auch weil ich meinen Wettpaten vor seinem Einsatz bewahrt hatte.
Zu späterer Stunde gab es dann die Abstimmung zum Wettkönig durch den Applaus der Zuschauer. In einem Stechen setzte ich mich klar gegen zwei Jungs aus der Gegend durch. Yeah, Wettkönig!
Eine Fotostrecke in der Zeitung gibt es
hier!Die besten Bilder sind Nr. 12, 13, 14, 15, 16, 18, 35 und 36, die sind nämlich von mir!
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hier!Und hier noch das Video von dem Lauf: